Shoppingwahn in Swakop

Heute konnten wir mal wieder ausschlafen. Nach einem superleckeren Frühstück, haben wir dann Swakopmund unsicher gemacht. Die Shoppingmöglichkeiten sind hier wirklich fantastisch und so haben wir unsere Urlaubskasse böse geplündert. Unter anderem brauchte ich ein paar neue Wanderschuhe, da meine alten sich auflösen. Und damit sind wir auch schon bei der traurigen Nachricht des heutigen Tages: Ich muss hier in Namibia Abschied von meinen geliebten Bundeswehrstiefeln nehmen. Die Sohlen bleiben nicht mehr kleben. Der Mann in dem Schuhgeschäft wusste auch gleich zu berichten, dass der Kleber bei den Stiefeln einfach nicht für Hitze ausgelegt ist und er von der Qualität der Bundeswehrschuhe ernsthaft enttäuscht wäre. Dem konnte ich nur teilweise zustimmen. Was die Sohle angeht, hatte er aber leider Recht. So bin ich nun in den Besitz von neuen Trekkingschuhen aus echtem Kuduleder gekommen und das auch noch zu einem echt fairen Kurs.
Nachdem wir dann halb Swakopmund leer gekauft haben (zumindest gefühlt), ging es wieder nach Hause. Dort wurden wir um 14:30 Uhr abgeholt, um dann mit dem Quadbike 1 Stunde durch die WÜste/Dünen zu donnern. Abgesehen von der Tatsache, dass ich das Kurvenfahren nicht so super beherrschte, war es eine echt gelungene Sache. Durch das radfahren hat mir mein Kopf immer gesagt, dass man sich in einer Linkskurve immer nach links zu lehnen hat und umgekehrt. Beim Quadfahren ist das allerdings genau anders herum. Jule hatte den Dreh sehr schnell raus und kam auch sportlich voran, ich hätte vermutlich auch drei oder vier Stunden fahren können und es immernoch nicht hinbekommen. Dafür habe ich den sportlichsten Sprung über eine der Dünen hingelegt. Aber auch eher unfreiwillig. Dass ich fliege, habe ich erst "in der Luft" bemerkt. Auf die Landung konnte ich mich dann nur noch aus dem Bauch heraus vorbereiten, habs aber wohl gut hinbekommen. Julija hat den Sprung gesehen und sagte, dass es auch ganz gut ausgesehen hat.....und das ist ja immer das wichtigste dabei. :-) Ansonsten bin ich dem Guide und Jule immer nur mit größerem Abstand hinterhergeeiert.
Den Abend haben wir dann mit Philipp und Claudia in der Tiger Beach Bar angefangen (war ja hier auf der Seite nachzulesen). Diese Bar ist echt gemütlich, leider nach Sonnenuntergang auch kühl und windig. Wir haben uns dann in die urafrikanische Kneipe "Kücki's Pub" verzogen und dort ein geniales Abendessen in super Atmosphäre genossen. Heute gehen wir wieder etwas früher schlafen, da wir schon um 8:10 Uhr hier abgeholt werden. Morgen steht eine Bootstour und eine Jeeptour auf dem Plan.

 

Ein Gruss an alle Leser

Hallo zusammen,

wir sind gesund und bester Laune. Gerade warten wir in unserem Guesthouse in Swakopmund darauf dass es 14:30 Uhr wird. Dann werden wir abgeholt und fahren zum Quadden (mit dem Quad durch die Wueste). Wir konnten jetzt einige Tage nicht ins Internet, aber wir haben trotzdem ganz fleissig jeden Tag einen Bericht offline geschrieben und ich habe sie jetzt gesammelt auf die Seite hochgeladen. Also nicht wundern. Dafuer habt ihr jetzt etwas zu lesen. (Alle Berichte auf dieser Seite sind neu)

An dieser Stelle moechten wir uns fuer die vielen Kommentare bedanken, wir freuen uns jedesmal sehr etwas aus der Heimat zu hoeren (diese englische Tastatur macht mich wahnsinnig hier....). Hier ein paar Antworten:

Gunther: Die Kolmanskuppe haben wir leider nur aus der Ferne gesehen. Wir haben zu spaet erfahren, wie cool die eigentlich ist. Aber wir sind auf Dein Souvenir echt gespannt! Aber dass man da lange feiern konnte, davon sieht man heute leider nichts mehr. Dafuer geht hier in Swakopmund der Punk ab.

Melli: Alles klar...deswegen sind wir so muede hier und Jule friert. Hat funktioniert! ;-)

Markus: Keine Ahnung wieso das bloede Video nicht funzt, aber ich denke dass es an der Hintergrundmusik liegt. Aber keine Sorge, wir haben noch andere gemacht. Die koennen wir hier nur nicht hochladen...doof. Also einfach noch ein bisschen Geduld.

Bernd: Hey, alles klar bei Euch??

Philipp & Claudia: Geht in Ordnung! Wir sind um 18 Uhr in der Beachbar! Freuen uns! Wir sehen uns! :-))

Viele Gruesse ins kalte Deutschland

Julija und Stefan (der heute beim Friseur war)

 

Naukluft Gebirge und Swakopmund

Heute war wieder ein anstrengender Tag. Aufstehen um 7:30 Uhr, frühstücken um 8 Uhr, Abfahrt um 9 Uhr Richtung Naukluft Gebirge. Unser Reiseführer und auch Thomas und Kerstin, die wir auf der Koiimasis Ranch kennengelernt hatten, empfahlen unbedingt den "Olive Trail" zu gehen. Eine 10 km lange Strecke, vorbei an Olivenbäumen, hinauf auf knapp 2000m, auf der anderen Seite des Berges wieder runter und durch ein Flussbett zurück. Die Strassen dorthin waren mal wieder katastrophal und so brauchten wir sagenhafte 1,75 Std. bis wir unser Ziel erreichten. Mit ausreichend Wasser im Rucksack und Sunblocker im Gesicht ging es dann endlich los. Zunächst führte der Weg relativ steil bergauf über Stock und Stein. Entschädigend war aber eine mit jedem Schritt bombastisch werdendere Aussicht ins Tal bzw. über das gesamte Gebirge. Kaum oben angekommen, ging es nach kurzer Verschnaufpause auch schon wieder bergab und ehe wir uns versahen, befanden wir uns in einem ausgetrockneten Flussbett. Von da an hüpften wir mehr, als das wir wanderten - von einem größeren Stein zum nächsten. Man kam sich fast vor wie ein Springbock. Die hüpfen auch von Stein zu Stein, nur wesentlich graziler als wir...und dann auch noch auf Zehenspitzen und vier Beinen. Ich bin schon froh, wenn ich meine zwei unfallfrei koordiniert bekomme. Na ja, jedenfalls war dieses Flussbett nicht gerade gemütlich zu gehen und manchmal hatten wir wirklich Mühe unseren Weg zu finden. Links und rechts ragten hohe, steile Felswände empor, auf denen teils auch noch Köcherbäume oder Sukkulenten wuchsen. Weiß der Teufel, wie die dort Halt und Wasser finden? Egal, schön aussehen tut es jedenfalls. Ab und zu stand auch plötzlich ein Olivenbaum mitten im Fluss...wie eine kleine Oase. Weit und breit sonst hatten wir kein Tier gesehen, aber hier tummelten sich Vögel, Libellen etc. An einigen Stellen bzw. Rinnen und Wannen im Gestein hatte sich Wasser gesammelt. Hier waren richtige Biotope mit Fröschen und seltsamen Käfern, die auf dem Wasser gehen konnten, entstanden. Ein solch ein Biotop füllte leider das ganze Flussbett aus und war dummerweise auch noch recht tief, links und rechts blanke Felswände. Diese Stelle war nur mit einem Stahlseil, das in der Felswand befestigt war, zu passieren. Unten kaum ein Tritt um Halt zu finden und oben nur die Kette. Ganz schön "tricky", aber wir haben auch dieses Hindernis unfallfrei passiert. Nach insgesamt 3,5 Stunden wandern und "Von-Stein-zu-Stein-Gehüpfe" waren wir dann endlich wieder am Auto. Mittlerweile war es schon Viertel vor drei am Nachmittag und wir hatten noch den ganzen Weg nach Swakopmund zu unserem nächsten Guesthouse zu fahren. Insgesamt ca. 300 km über wie gewohnt holperige Strassen, raus aus dem Naukluft Gebirge, quer durch die Namib Richtung Nord-Westen bis zur Küste. Auf dieser Strecke passierte dann auch das Unausweichliche...ein Platter!!! Zum Glück schafften wir es noch bis zu einer Tankstelle, der letzten vor Swakopmund (230 km). Während wir tankten bemerkten wir zufällig den immer platter werdenden Reifen hinten links. Wir dachten, jetzt würde ein komplett neuer Reifen fällig, aber denkste. Der defekte Reifen wurde abmontiert und aufgepumpt. Durch das verräterische Zischen war die defekte Stelle schnell gefunden. Schuld war ein 3 cm langer Metalstift, der sich durch das Gummi gebohrt hatte. Nachdem sie den rausgezogen hatten, wurde das Loch mit einem Messer noch etwas vergrößert und dann ein Gummipfropfen reingedrückt. Man soll's nicht glauben, aber das war's! "The african way to fix a tire". Hat uns umgerechnet genau 12 Euro und ca. 20 min Zeit gekostet. Eine gefühlte Ewigkeit später, auf und ab durch die Namib, vorbei an Straussen, Springböcken und Zebras, erreichten wir endlich kurz vor Einbruch der Dunkelheit (19:30 Uhr) unsere Pension für die nächsten 3 Tage, das "Cornerstone Guesthouse".

 

Brennend heisser Wuestensand

Heute Morgen schellte schon um 5 Uhr der Wecker und nötigte uns, das kuschelige Bett zu verlassen. Wie erwartet war es aber durchaus lohnenswert. Unser Weg führte uns heute in das berühmte Sossusvlei. Ein Vlei ist ein Tal mit Lehmboden, in dem es zu Regenzeiten Wasser in Hülle und Fülle gibt und in Trockenzeiten eben nicht. Eingeschlossen sind die Vleis hier von großen Sanddünen, die bis zu 300m hoch sein können. Eine solche Sanddüne wollten wir natürlich auch besteigen. Mit dem Sonnenaufgang  haben wir uns dann gleich auf die erste Touristendüne, die Dune 45, gestürzt. Zum warmmachen, so ganz ohne Frühstück war die allerdings schon ganz ordentlich. Wieder unten angekommen, haben wir zunächst das Frühstückspaket verdrückt, das wir von der Lodge bekommen haben. Dann ging es weiter Richtung Sossusvlei und Deathvlei. Gute 40km später haben wir den Bulli dann stehen lassen und haben uns mit einem Shuttle bis ans Sossusvlei fahren lassen. Dort wartete die Düne "Big Mama" auf uns. Auch dieser Sandhaufen war schnell bezwungen und wir haben zum Abstieg einfach die Seitenflanken benutzt und sind hinuntergerannt. Julijas Abstieg haben wir videodokumentarisch festgehalten. Dass sie danach wie ein paniertes Schnitzel aussah, muss ich wohl nicht extra erwähnen.
Da wir uns auch etwas die Beine vertreten wollten, sind wir dann die paar Schritte hinüber zum Deathvlei gegangen, querfeldein natürlich. 45 Minuten später standen wir dann mitten im Deathvlei vor "Big Daddy", der größten Sanddüne der Umgebung mit guten 300 Metern Höhe. Big Daddy zu besteigen, war dann allerdings nicht mehr ganz so easy, wie bei den anderen beiden. Nach knapp einer Stunde stapfen durch den Sand, waren wir dann endlich oben. Uns kam auf dem ganzen Weg auch nur eine weitere Wandergruppe entgegen, anders als bei Dune 45 und Big Mama, die äußerst stark frequentiert waren.
Für den Rückweg hatten wir uns dann überlegt, dass wir das Geld für das Shuttle zum Bully sparen und die 5km zurück laufen. Um auf die entsprechende Straße zu kommen, wollten wir vom Big Daddy aus eine Abkürzung nehmen. Richtung etc passten und so stapften wir munter los, bis wir vor einer Sandmauer standen. Aus weiter Ferne sah das irgendwie noch anders aus. Die Realität am Fuße dieser Düne sprach jedoch eine andere Sprache und so mussten wir doch wieder durch das Deathvlei bis zur Strasse gehen. Auf dem Weg haben wir alle möglichen Spuren von Tieren entdeckt, aber nicht eine menschliche. Dort schien schon länger niemand mehr gewesen zu sein. Aber gerade das, machte die Sache zu einem kleinen Abenteuer. (An dieser Stelle der Hinweis an die Eltern: Nein, das war nicht gefährlich, die Orientierungspunkte waren immer gut zu sehen, alles nur halb so wild!). Die Straße hatten wir dann relativ schnell wieder erreicht und so ging es dann über den sandigen Weg und die pralle Mittagssonne wieder zum Ausgangspunkt der kleinen Wanderung. Insgesamt waren wir dann 4,5 Stunden zu Fuß unterwegs. Der Sprung in den Pool der Lodge war dann schon so etwas wie ein kleiner Höhepunkt. Auf jeden Fall haben wir reichlich Sonne getankt, etwas Farbe bekommen und sind um einige Eindrücke von Afrikas Wildnis reicher geworden.
Das Abendessen haben wir dann mit Claudia und Philipp verbracht, die wir jetzt schon in diversesten Lodges getroffen haben. An dieser Stelle einen lieben Gruß an die Beiden! Es war ein schöner Abend!

 

Koiimasis Ranch die Zweite

Unser Tag auf der Koiimasis Ranch begann recht früh um 7:30 Uhr. Nur schwer konnten wir uns von unserem gemütlichen Bettchen trennen. Nach einem mal wieder sehr leckeren Frühstück räumten wir schweren Herzens unser Häuschen und ich machte mich startklar für einen kleinen Ausritt gemeinsam mit Kerstin und Thomas, die wir am letzten Abend beim Essen kennengelernt hatten. Stefan hatte an diesem Tag andere Pläne. Er zog es vor den " Hausberg" zu erklimmen, immerhin 1800m. Pferdchen sind nicht ganz so sein Ding...Um halb zehn ging es dann endlich los. Erstmal wieder ein bißchen Fahrerei vorbei an Straussenfarm, Hühnerzucht und sonstigem Getier bis hin zur Pferdekoppel und dem Reitplatz. Die Pferde standen schon gesattelt bereit. Nach einer kurzen Einweisung: Bremse, Gas, links-rechts von unserem Cowboy Marco aus Mecklenburg Vorpommern, ging es dann auch gleich in die Vollen. Ausgestattet mit Helm und Wasserflasche zuckelten wir los. Über uns der strahlend blaue Himmel und vor uns die endlose Weite...Eigentlich war es ziemlich egal, ob wir die Zügel in der Hand hatten oder nicht, die Pferde kannten den Weg. Man mußte sie einzig und allein manchmal davon abhalten, stehen zu bleiben und zu fressen. Der Ritt führte uns an der Farm vorbei Richtung Berge und auch ein Stückchen hinein. Auf dem Weg kreuzten Springböckchen und auch eine Schlange unseren Weg (zum Glück haben die Pferde sie nicht gesehen). Marco erklärte uns einiges über Flora und Fauna, über die verschiedenen Brunnenanlagen und wie und wo man sie anlegt. Außerdem erzählte er uns, dass wohl durch den Sturm und den damit verbundenen Temperaturabfall, den wir in Lüderitz erlebt hatten, letzte Nacht 400 frisch geschorene Lämmer auf der Nachbarfarm erfroren sind. :-( Arme Schäfchen und armer Farmer, geschätzte 25.000 Euro Verlust! Auf dem Rückweg habe ich dann  gefragt, ob ich nicht mal den "2. Gang" ausprobieren dürfte. Marco sagte war dagegen. Wenn ich mein Pferd jetzt, auf dem Rückweg, antreiben würde, würde es sehr wahrscheinlich nicht beim Trab bleiben, sondern gleich bis in den 4. Gang hochschalten und direkt in den Stall rennen. Bei der Vorstellung, mich mit einem gebrochenen Fuß in einem Dornenbusch wiederzufinden, verwarf ich den Gedanken wieder....vorerst! ;-) Zurück auf dem Reiterhof meinte Marco, ich könnte mein Glück gerne auf dem Reitplatz probieren, quasi unter kontrollierten Bedingungen. Ich war begeistert, mein Pferd weniger. Irgendwie hatte es sich wohl schon auf Feierabend eingestellt und rührte sich freiwillig erstmal keinen Meter mehr. Nach einigen Überredungskünsten setzte er sich dann aber doch nochmal in Bewegung. In den Trab kam ich allerdings nur mit viel Beineinsatz, "Zungengeschnalzen" etc. Nach anfänglich ziemlich unkoordinierter Hoppelei ging es dann aber erstaunlich gut. Um die Laune meines Vierbeinigen Freundes und meines zweibeinigen Mannes, der nämlich schon lange auf der Ranch auf mich wartete, nicht über zu strapazieren, brachen wir das Experiment "Reiten" dann aber schließlich ab. Fazit: Das schreit nach mehr - wenn wir wieder zu Hause sind.
Den Rest des Tages verbrachten wir wieder mal auf staubigen Pisten...toitoitoi, erneut ohne Reifenpanne...auf dem Weg in die "Desert Homestead Lodge" kurz vor Sesriem-Sossousvlei, dort wo man die höchsten Dünen der Welt bestaunen kann. Die Lodge liegt mitten in der Pränamib am Fuße einer Bergkette. Es gibt 15 einzelne, liebevoll und ursprünglich eingerichtete Chalets, in denen man vom Bett aus durch die offene Verandatür das Panorama genießen kann. Das 3-gängige Abendessen war fantastisch und bei einem Glas Rose aus den Western Capes (den auch Stefan mitgetrunken hat!) lassen wir den Abend jetzt ausklingen, um Morgen um 5 Uhr (!!!) aufzustehen und in die Wüste zu fahren. Hurra!!! :-)