Kilimanjaro: Tag 1 - 2

Hier nun endlich wie versprochen, der Bericht von unserem Abenteuer "Kilimanjaro". Wie schon erwähnt waren wir 6 Tage am Berg. Die Route, die wir gewählt hatten, hieß Marangu Route und wird auch gerne als Coca Cola Route bezeichnet.

Tag 1: 8km, Marangu-Gate (1828m) - Mandara Hütte (2743m)
Der Tag fing um 7 Uhr mit einem ordentlichen Frühstück im Hotel an. Dann wurden die letzten Sachen verpackt. Überflüssiges Gepäck blieb im Stauraum des Hotels. Jeder von uns hatte einen Rucksack mit dem Tagesgepäck wie Regenjacke, Getränke etc. Julija und ich teilten uns einen großen Rucksack für Schlafsäcke und Klamotten zum Wechseln. Dieser wurde zum Glück von einem Porter getragen. Mit einem Minibus wurden wir dann zum Marangu-Gate gefahren. Auf dem Weg haben wir uns in einem Supermarkt noch mit ein paar Schokoriegeln für die bevorstehenden Tage eingedeckt. Das sollte sich noch als äußerst nützlich erweisen. Nach der Registrierung am Gate und ein bisschen Wartezeit, ging es dann endlich los. Unser Guide hieß Stewart. Zusammen mit ihm und zwei Australierinnen (Vic und Liz) machten wir uns auf die erste Etappe. Es sollte erwähnt werden, dass wir die ganze Zeit mit meditativem Schritt bergauf marschiert sind. Daher haben wir für die ersten 8km auch gleich 3,5 Stunden benötigt. Aber das ist nur gut und richtig, wenn man in eine Höhe von 5895m aufsteigen möchte. "Pole, Pole" lautete daher das Motto auf Kiswahili, was so etwas wie "Gemach, Gemach" bedeuten dürfte. Die Vegetation des kompletten ersten Tages bestand zu 100% aus tropischem Regenwald. Im Schatten der großen, alten Bäume war das Wandern mehr als angenehm. Mit einer kurzen Pause für das Mittagessen erreichten wir dann die Mandara-Hütte und richteten uns häuslich ein. Zusammen mit Vic und Liz teilten wir uns eine kuschelige 4-Bett-Hütte. Gewaschen wurde grundsätzlich vor der Hütte aus einer Schüssel mit warmem Wasser, die uns der Assistent-Guide Salomon brachte. Nach einem üppigen Abendmahl krochen wir direkt in unsere Schlafsäcke. So richtig schlafen konnte aber keiner von uns. Die Höhe und sicherlich auch ein bißchen Aufregung sorgten für eine unruhige Nacht, in der wir nicht mehr als 4,5 Stunden schliefen. Es wurde uns aber versichert, dass das völlig normal sei.

Tag 2: 12km, Mandara Hütte (2743m) - Horombo Hütte (3720m)
Mit einem Klopfzeichen um 6:30 Uhr signalisierte Salomon uns, dass unser Waschwasser bereitsteht und wir danach zum Frühstücken kommen sollten. Es gab Porridge, Chapati (eine Art Pancake), Toast, Honig, Marmelade und natürlich Tee. Alles was das Herz begehrt. Nachdem unsere Sachen verstaut waren, ging es auf die zweite Etappe. Den Regenwald verließen wir schon nach kurzer Zeit und die Vegetation wurde deutlich lichter. Übersichtliches Buschland war von nun an angesagt und wir sahen zum ersten Mal den Gipfel des Kilimanjaro. Mittlerweile hatten wir uns auch sehr gut an den Rucksack gewöhnt und so haben wir für die 12 km ebenfalls nur eine Pause zum Mittagessen benötigt und erreichten schließlich die Horombo-Hütte schon nach 4,5 Stunden. Die Aussicht hier oben war schon überwältigend, da die erste Wolkendecke bereits zu unseren Füßen lag. Das hatte zur Folge, dass es wohl meist sonnig, aber kühl war. Dennoch genossen wir den Aufenthalt sehr. Wiederum teilten wir uns mit Vic und Liz eine 4-Bett-Hütte. Dies sollte jedoch die letzte Nacht sein, da die beiden nur 5 Tage am Berg verbrachten und den Akklimatisierungstag ausließen. In dem bunten Treiben trafen wir auch auch wieder auf Thomas und Martin, zwei Österreicher aus Linz, die wir schon am ersten Tag am Gate kennengelernt hatten. Die beiden sollten uns von nun an häufiger über den Weg laufen. Nicht zuletzt weil Martin die medizinischen Dienste von Julija benötigte. Auf seiner linken Schulter hatte sich eine wunde Stelle entzündet und plagte ihn etwas. Entsprechende Salbe und meine Indianerpflaster sorgten aber schnell für Linderung. Das Abendessen war wie immer reichlich und vor allem gut. Unser Koch gab sich die größte Mühe nicht nur energiereiche, sondern auch schmackhafte Kost auf den Tisch zu bringen. Die Nacht war dann wie die erste: Wenig Schlaf.