Safari Tag 3&4: Serengeti Teil II

Für den 3. Tag der Safari war eine Fahrt zu den großen Kopjes angesagt, wo Mohammed weitere Löwen und vor allen Dingen Geparden vermutete. Auf einen Geparden waren wir besonders scharf, denn bisher hatten wir in freier Wildbahn noch keinen gesehen. Danach sollte es zum Mittagessen wieder zurück ins Camp und nach einer kleinen Siesta auf einen weiteren Gamedrive gehen. Die Fahrt zu den Kopjes führte wieder durch endloses Grasland, diesmal nur noch einsamer als am Tag zuvor. An dem gesamten Vormittag sahen wir vielleicht 5 weitere Autos. Wir trafen auf bisher nicht oder nur selten gesehene Antilopenarten wie das Topi und das Hartebeest, sowie einen Bat eared Fox mit Ohren, so groß wie Satelittenschüsseln. Ulkig! An einer der großen Kopjes lagen dann auch tatsächlich in der Sonne faulenzende Löwen auf den Felsen, die sich bereitwillig von allen Seiten fotografieren ließen. Auf dem Rückweg ins Camp zog sich dann der Himmel immer mehr zu. Zurück im Camp fragte ich Mohammed beim Mittagessen, wie denn die Chancen für Regen heute stünden. Er schüttelte nur den Kopf und meinte, es sei jetzt nicht die Zeit für Regen. Kaum hatten wir uns für ein kleines Mittagsschläfchen in unser Zelt verzogen, prasselte es auch schon los. Blitzartig hechteten wir wieder aus dem Zelt, sprangen drumherum und schlossen alle Luken. Wieder im Trockenen, folgte dann auch gleich das Stoßgebet, dass unser Zeltchen, wenn auch klein, doch wenigstens dicht sein möge. Die ersten 5 Minuten verliefen unfallfrei und wir wähnten uns in Sicherheit. Draußen prasselte, donnerte und blitzte es munter weiter. Nach etwa einer halben Stunde traten dann doch erste nasse Flecken auf, sowohl in den Ecken, als auch im Dach. Wir räumten alles mehr in die Mitte und hofften, es würde bald aufhören. Nach etwa 1,5 Stunden war der Spuk dann endlich vorbei und wir und unsere Sachen waren weitgehend trocken geblieben. Nur für den eigentlich geplanten Gamedrive am Nachmittag war es jetzt leider zu spät. Schade, aber ein Gewitter in der Serengeti erlebt man schließlich auch nicht alle Tage.
Tag 4 begann wieder mit einem Gamedrive und der verschärften Suche nach unserem Geparden. Auch einen Leoparden hätten wir gerne nochmal gesehen. Unseren Ersten und Einzigen bisher hatten wir im Kruger Nationalpark zu Gesicht bekommen. Allerdings hatte sich dieser so in dichtes Gras gekauert, dass man ihn kaum erkennen konnte. Wir fuhren also los und tatsächlich, es dauerte keine halbe Stunde, da stoppte Mohammed nicht weit entfernt von einem Baum. Er deutete auf einen großen Ast, auf dem angeblich ein Leopard liegen sollte. Für Mzungus mit bloßen Auge kaum zu erkennen, aber mit dem Fernglas dann offensichtlich. Da lag ein Leopard im Baum und schlief. Links und rechts des Astes baumelten die Hinterläufe herunter. Laut Mohammed ein sicheres Zeichen, dass es sich hier um ein Weibchen handelte. "Jungs" könnten so nicht liegen, dann ginge was kaputt, sagte er. Aha! Das Glück sollte an diesem Morgen mit uns sein, denn bis zum Mittagessen sahen wir noch einen weiteren Leoparden schlafend in einem Baum. Diesmal ein Männchen. :-)
Nach dem Mittagessen hieß es, alle Sachen zusammenzupacken und wieder zu verladen. Unser Ziel für die Nacht war das Simba Camp am Rand des Ngorongoro Kraters. Obwohl es angeblich Nebensaison sein sollte, war der Campingplatz mächtig voll. Unser  Zelt(chen) passte aber natürlich noch irgendwo dazwischen. Abendessen gab es diesmal verhältnismäßig spät, da sich Manka erstmal einen Platz zum Kochen erkämpfen musste. Wieder mal trafen wir unsere zwei Hamburger und hörten neidisch, dass sie neben einem Leoparden gleich mehrere Geparden gesehen hatten. Eine letzte Chance hatten wir aber schließlich noch. Morgen sollte es ganz früh hinein in den Ngorongoro Krater gehen. Neben dem Geparden, hofften wir hier auch eines der seltenen schwarzen Nashörner zu sehen (angeblich nur noch 27 Stück im Krater). Die letzte Nachricht des Tages war dann, dass wir einen Platten hatten, der aber "Hakuna Matata", "Einsfixdrei" von Mohammed geflickt wurde. Die Nacht verlief dann, trotz anfänglich einiger noch wild feiernder Skandinavier und den üblichen Schnarchern um uns herum, verhältnismäßig ruhig - zumindest für uns.