Totes Meer - Massada - En Gedi

Mit dem Taxi fuhren wir nach unserem Aufenthalt in Petra wieder zur israelischen Grenze. Wir hatten im Vorfeld natürlich von den aktuellen Spannungen in Israel erfahren. Einer Gruppe deutscher Aktivisten wurde die Einreise nach Israel verwehrt, um gegen die israelische Seeblockade für Hilfslieferungen nach Gaza zu demonstrieren. Wir hatten uns daher schon auf entsprechend lange Kontrollen und Interviews eingestellt, aber nichts von dem trat ein, zum Glück.

Schnell hatten wir den Mietwagen in Eilat abgeholt und machten uns auf den Weg in den Kurort En Boqeq ans Tote Meer. Wir waren beide sehr gespannt, wie das Bad in diesem ganz speziellen Gewässer wohl sein würde. Kaum im Hotel angekommen, ging es daher auch schon zum Strand. Zu diesem Zeitpunkt hatte unsere Reise und die noch junge Ehe wohl den absoluten Tiefpunkt erreicht … 398m unter dem Meeresspiegel und damit der tiefste Punkt der Welt. Smiley mit geöffnetem Mund Das Tote Meer ist mit mittlerweile knapp 30% Salzgehalt nicht nur das salzigste Gewässer, sondern mit 300g pro Liter auch das Mineralhaltigste. Dass diese Tatsache von der Industrie nicht ungenutzt bleibt, dürfte wohl jedem klar sein. Allerdings wird nur das südliche Becken für industrielle Zwecke genutzt. Im Unterschied zum nördlichen Becken (gut 400m tief), ist es auch nur 5m tief. Der Salzgehalt ist in den letzten Jahren stetig angestiegen. Grund dafür ist der immer weiter fallende Wasserspiegel. Gespeist wird das Tote Meer maßgeblich durch den Jordan. Das Jordanwasser wird aber immer intensiver für die Industrie genutzt. Noch viel dramatischer wirkt sich der Yarmouk Staudamm in Jordanien aus, der mit israelischer Billigung gebaut wurde. Die Zukunft des Toten Meers sieht daher nicht gerade rosig aus.

Eigentlich hatten wir eine kleine Erfrischung erwartet, als wir uns die Fluten stürzten. Bei gefühlten 40 Grad Wassertemperatur, konnte man allerdings nicht wirklich von Abkühlung sprechen. Dafür war der Auftrieb des Wassers noch stärker als wir erwartet hatten! Man hebt ab und “ploppt” wie ein Korken an die Wasseroberfläche, sobald man mehr als hüfttief im Wasser steht. Dummerweise hatte der Kamelritt seine “Spuren” hinterlassen und machte das Bad im Salzsee zu einem eingeschränkten Vergnügen. Wir trösteten uns damit, dass die Heilung dadurch wohl beschleunigt würde.

IMG_1299 IMG_1301

Am nächsten Tag stand wieder “Geschichte” auf dem Programm. Das erste Tagesziel war die Festung Massada, die von Herodes dem Großen in den Jahren 37 bis 31 v.Chr. zu immenser Größe ausgebaut wurde. Mehr als 100 Jahre später, begingen hier knapp 1000 Zeloten (Juden) geschlossen Selbstmord, nachdem sie zuvor 7 Jahre lang durch römische Legionen belagert wurden. Aus diesem Ereignis bezieht der Staat Israel und im Besonderen dessen Armee bis heute einen guten Teil ihres Selbstverständnisses.

Bei extrem warmen Temperaturen fuhren wir mit der Seilbahn hinauf und sahen uns die riesige und vor allem beeindruckende Ausgrabung an. Teilweise waren sogar noch Bodenmosaike und Wandfarbe erhalten, so dass man einen ungefähren Eindruck der damaligen Inneneinrichtung bekam.

IMG_1307 IMG_1315 IMG_1325

Eingenommen wurde die Festung übrigens, indem die Römer eine riesige Rampe aufschütteten, darauf eine 25m hohe Plattform errichteten und darauf wiederum einen 20m hohen Turm mit einem Rammbock errichteten. Wenn man bedenkt, dass es damals noch keine Bagger geschweige denn einen Kran gab, kann man sich nur schwer vorstellen, was das für eine Arbeit war.

IMG_1322 IMG_1323

Die Rampe von der Seite… und von oben.

Für die nötige Abkühlung sorgte dann das nächste Tagesziel: En Gedi. En Gedi ist eine Oase mitten in der Negev-Wüste. Sie liegt 20km nördlich von Massada und ebenfalls am Toten Meer. Die Oase blickt immerhin auf 6000 jährigen Besiedlungsgeschichte zurück. Aufgrund der mal wieder immensen Hitze, beschränkten wir uns auf den kleinen Wanderweg zur Davidquelle und nutzten die zahlreichen Miniwasserfälle zur Erfrischung. Eine nette Abwechslung auf unserer Reise nach Jerusalem.

IMG_1331 IMG_1340 IMG_1342

 
Kommentare (1)
Israel-Fotos
1 Thursday, 14 July 2011 09:19
Annerose
Memories are coming back!!!!!!!! Ihr seht trotz Schmerzen an bestimmten Körperteilen ganz frisch aus! Habt noch eine gute Zeit! Die Gierlichs-Bergs