Safari Tag 2: Serengeti Teil I

Tag zwei führte uns über den Kraterrand des Ngorongoro, durch die Ngorongoro Conservation Area (NCA) und schließllich hinein in die Serengeti. Der Name "Ngorongoro" soll übrigens von einem "Witch Doctor" der Massai stammen, der einst im Krater lebte. Um seine Kühe besser wiederfinden zu können, stattete er sie mit Kuhglocken aus, deren Klang sich angeblich anhörte wie "Ngorong Ngorong". Mythos oder Wahrheit? - Egal, in jedem Fall eine nette Geschichte! Der Name "Serengeti" wiederum stammt zweifelsfrei von dem Massai Wort "Seringit" ab, was so viel heißt wie "Endlose Weite".
Zuerst einmal aber "kletterten" wir mit unserem Landcruiser bis auf den Kraterrand in ca. 2000m Höhe und fuhren dabei gleich schon einmal an ein paar, direkt am Straßenrand faulenzenden Löwen vorbei. Keine 500m dahinter waren Männer mit Straßenarbeiten beschäftigt. Typisch Afrika! Hakuna matata!
Oben angekommen, genossen wir dann die prächtige Aussicht hinein in den Krater, ganz nebenbei, der größte der Welt.
Weiter ging die Fahrt am Kraterrand entlang, vorbei an den Gräbern von Prof. Bernhard Grzimek und seinem Sohn Michael, die Ende der 60 er, Anfang der 70er Jahre als erste mit einem zebraartig gestreiften Kleinflugzeug die Serengeti überflogen und dabei Zählungen der migrierenden Gnus durchführten. Der daraus später entstandene Film ist heute noch einer der Meilensteine der Tierdokumentation. Beide starben im oder am Krater. Der Sohn bei einem Flugzeugunglück 1959, der Vater gut. 20 Jahre später bei einem Unfall.
Bei der Weiterfahrt trafen wir nun immer häufiger auf kleine Trüppchen von Massai, ein sehr auf seine traditionelle Lebensweise achtendes Nomadenvolk, das im 15. Jahrhundert von Somalia nach Kenia und schließlich nach Tansania einwanderte. Ihnen ist es als einzigen erlaubt, in der NCA zu siedeln, da sie nicht jagen. Obwohl ein sehr kriegerisches Volk, ist es gegen Ihre Tradition. Sie ernähren sich typischerweise nur vom Fleisch ihrer Kühe und Ziegen, von Milch und von Blut. Im Zuge des langsam fortschreitenden Zivilisationsprozesses setzt sich wohl aber auch bei den Massai zunehmend der Gebrauch von Maismehl durch, so dass sie zum Frühstück Brei essen. Ihre Dörfer liegen meist in der Region des Kraterrandes. Die einzelnen, brusthohen Manyattas (Hütten), gebaut aus Holz und abgedichtet mit Kuhdung, stehen kreisförmig um den Kral (das Gatter, in das nachts die Kühe und Ziegen zum Schutz vor wilden Tieren getrieben werden). Jede Frau mit ihren Kindern hat eine eigene Manyatta. Da die Massai noch polygam leben, kommt es vor, daß ein Dorf mit beispielsweise 10 Hütten so viel bedeutet wie: hier lebt ein männliches Familienoberhaupt=Chief mit 10 Frauen=10 Hütten und der Chief besucht jede Nacht eine andere Manyatta. Na Jungs, neidisch? ;-)
Wir durften jedenfalls ein solches Dorf besuchen. Der Sohn des Chiefs begrüßte uns in einem fast fehlerfreien English. Zuerst versammelten sich die Männer und Frauen des Dorfes getrennt voneinander und tanzten und sangen für uns. Wir sollten natürlich mitmachen. Das Ergebnis könnt ihr unter den Fotos "bewundern". War schon etwas seltsam und wir waren uns auch nicht ganz sicher, ob wir eher aus- oder angelacht wurden. Das Springen der Krieger war sicherlich der beeindruckendeste Teil der Tanzveranstaltung. Aus dem Stand heraus hüpfen sie mal eben 50-60cm hoch, als hätten sie Sprungfedern statt Sprunggelenken. Anschließend wurden wir in eine der Manyattas eingeladen. Wir hatten Mühe überhaupt hinein zu kommen. Mehr oder weniger im Entenwatschelgang arbeiteten wir uns voran. Innen war es stockfinster. Der Häuptlingssohn wies uns einen Platz an der Feuerstelle zu und nachdem sich unsere Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, konnten wir im Schein des Feuers auch ein bißchen was um uns herum erkennen. Zwei Schlafplätze gab es da, sowas ähnliches wie einen Vorrats- oder Abstellraum und in der Mitte die Feuerstelle zum Kochen. Das war's! Keine Fenster! Schon nach 5 Minuten tränten uns die Augen, wegen des ganzen Qualms. Wieder draußen wurden wir noch in den neueingerichteten Kindergarten/Schule geführt. Im wesentlichen nur eine größere Hütte mit Stühlen und einer Tafel, in der die kleinen Massai Kinder ein bißchen zum Lernen angeregt werden sollten. Danach war die Führung zu Ende und wir setzen unsere Fahrt Richtung Serengeti fort.
Auf der anderen Seite am Fuße des Vulkans angekommen, eröffnete sich schließlich die große Ebene. Schnell kann man den Namen Serengeti bzw. dessen Bedeutung nachvollziehen. Schier endlos scheint die Savanne. Bis zum Horizont...und von dort aus wieder bis zum Horizont und immer so weiter. Wir hatten Glück zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, denn im Februar migrieren tausende von Gnus und mit ihnen auch Zebras genau durch dieses Gebiet. So sahen wir neben der endlosen Weite auch endlos viele Punkte auf der Fläche. Jeder Punkt ein Tier. Wahnsinn! Außerdem erfuhren wir später, dass im Januar und Februar die Gnus auch ihre Kälber gebähren. Jeden Tag (!!!) sollen dann in der gesamten Serengeti bis zu 8000 kleine Gnukälber das Licht der Welt erblicken. Kaum vorstellbar. Insgesamt wird die Population der Gnus auf 1,25 Millionen geschätzt.
Mittagspause machten wir an einem der sogenannten "Kopjes". Kopjes sind Steinhügel, die wie kleine Inseln aus der Serengeti ragen. Sie bestehen aus einem großen Anteil aus Granit und sind innerhalb von tausenden von Jahren durch die Erosion freigelegt worden. Wie bei Eisbergen wird angenommen, dass der weitaus größere Anteil von Ihnen unter der Oberfläche liegt. Innerhalb der Serengeti stellen sie eine Art eigenes Biotop dar, in dem viele Tiere leben. Auch Löwen und Geparden nutzen die "Inseln der Savanne" gerne als Ruhe- oder Aussichtspunkt. Vertreter der Großkatzen haben wir während dieser ersten Pause zwar nicht gesehen, dafür konnten wir aber eine großartige Aussicht von der Spitze der Kopje genießen und dabei sogar eine Elefantenfamilie beim Mittagessen beobachten. Auf dem Weg Richtung Auto trafen wir dann mal wieder auf alte Bekannte: Martin und Thomas, die zwei Ösis aus Linz, sowie Tom und Carlos, die zwei "Süßen" aus Hamburg. Offensichtlich ist die Serengeti doch nicht so groß wie gedacht...! :-)
Nach dem Mittagessen ging es dann raus aus der NCA und hinein in die Serengeti. Nur ein kleiner Torbogen mitten im Nirgendwo wies darauf hin. Ohne dass landschaftlich ein großer Unterschied zu bemerken wäre, stellt dieser Torbogen doch für die Massai eine Grenze dar, die sie nicht überschreiten dürfen. Die Serengeti dürfen sie nicht betreten - Naturschutzgebiet. Für uns aber ging es immer weiter durch die "endlose Weite", getaucht in die prächtigsten Farben bei wunderbarstem Nachmittagslicht. Die verschiedensten Grün- und Brauntöne der Savanne, zusammen mit dem Blau des Himmels und dem Weiß der Wolken - der Fotoapparat klickte pausenlos. Landschaftsbilder, eines schöner als das andere. Auch wenn wir mittlerweile schon viel von Afrika gesehen und einige Nationalparks besucht haben, die Serengeti war noch mal ganz was Besonderes! Die Bilanz des Tages neben unzähligen Gnus, Zebras und anderen Antilopenarten, sicherlich 10 Löwen, davon 3 auf einem Baum schlafend, Büffel, Affen, Nilpferde, einen Schakal und als krönenden Abschluss, kurz vor Sonnenuntergang, eine sicherlich 50 Tiere starke Elefantenherde an einem Flussufer. Ein perfekter Tag! Ziemlich müde und erschlagen von all den Eindrücken kamen wir bei Sonnenuntergang auf unserem Campingplatz mitten in der Serengeti an. Drumherum keine Zäune, nur ein paar Büsche. Der Versuch unseres Guides, uns mit der Aussicht auf nächtlich um das Zelt herumschleichende Elefanten und Büffel zu erschrecken, erntete bei uns nur ein müdes Lächeln. Durch die während dieses und letzten Trips gemachten Erfahrungen mit Bushcamping, können uns um das Zelt streifende Tiere, nicht mehr wirklich schocken. Nur einen nächtlichen Gang auf die Toilette, sollte man sich, wenn möglich, verkneifen. Nach dem mal wieder sehr reichhaltigen und guten Essen von Manka fielen wir schließlich totmüde ins Zelt.Der nächste Morgen begann um 6 Uhr. Schnell unter die Dusche flitzen, bevor der Rest des Camps erwacht. Erstaunlicherweise hatte dieser Campingplatz verhältnismäßig gute sanitäre Einrichtungen: Toiletten, Waschbecken und Duschen. Die Duschen waren zwar kalt, aber das waren wir ja noch aus Ndolage gewöhnt. Beim anschließenden Frühstück trafen wir dann wieder auf die zwei Hamburger Jungs, die die Nacht offensichtlich auch hier verbracht, aber wohl ultra schlecht geschlafen hatten. Was denn diese Geräusche die halbe Nacht nun gewesen wären? Büffel oder Elefanten? Wir hatten nix gehört und geschlafen wie ein Baby. :-)

 

Safari Tag 1: Lake Manyara

Nach unserer Kilimanjaro Besteigung freuten wir uns auf ein wenig Enspannung und vor allem richtige Betten. Leider war mir irgendwie entfallen, dass wir unsere anschließende 5-Tages Safari in der Camping Version gebucht hatten. Also nix mit Betten, sondern wieder rein in die Zelte und ab in den Schlafsack. Juhu! :-)
Wie schon bei der Kili-Tour waren wir auch bei der Safari allein, d.h. wir zwei, der Fahrer (Mohammed) und eine Köchin (Manka). Sehr privat! Der erste Tag führte uns von Moshi aus zum Lake Manyara, einem kleinen Nationalpark etwa 3-4 Stunden von Moshi entfernt. Bevor wir gegen 4 Uhr zu unserem ersten Gamedrive aufbrachen, wurde aber erst der Campingplatz angesteuert, Zelte aufgebaut und das Auto ausgeräumt. Im Gegesatz zu den bisherigen Touren mußten wir uns aber hier um nichts kümmern. Selbst das Zelt wurde für uns aufgestellt. Leider hatten sie für uns zwei langen Schlachse wohl das Kleinste aus ihrem Fundus herausgepickt. Zumindest wenn man die restlichen, zum Teil "Doppelhaushälften" auf dem Platz mit unserem Mini-Igluzelt verglich. Wozu braucht ein 1,50m Japaner ein 2m hohes Zelt??? Aber: "Hakuna matata!" - "No problem!" Geschlafen wird ja im allgemeinen in der Horizontalen und das geht auch in der kleinsten Dackelgarage.
Der erste Gamedrive verlief dann schon mal recht vielverprechend und machte Lust auf die kommenden Tage. Mit offenem Verdeck, geschützt durch ein Sonnendach, fuhren wir mit bestem Rundumblick zuerst durch einen tropischen Regenwald, der sich dann schließlich in eine Weite Ebene öffnete. Aufgrund der langen Trockenperiode war das Wasser des Sees weit zurückgewichen. Neben verschiedenen Affenarten, Warzenschweinen und unzähligen Vogelarten, darunter auch die ersten Flamingos, sahen wir auch Elefanten mit ihren Kälbern sowie einige Antilopen. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit waren wir wieder zurück im Camp, wo Manka bereits dabei war, für uns das Abendessen zu kochen. Um unsere staubigen Kehlen zu ölen, führte der erste Weg direkt an die Bar. Neben gut gekühlten Getränken waren hier auch einige bekannte Gesichter anzutreffen, die wir noch vom Kili her kannten. "Kilimanjaro-Besteigung mit anschließender Safari" - offensichtlich eine gängige Kombination. Nach einem leckeren Abendessen mit unserem Guide verzogen wir uns recht zeitig in unser Zelt(chen).

 

Neue Fotos und ein Lebenszeichen

Wie ihr sehen könnt, waren wir fleissig und haben ordentlich Texte und Videos zu unserem Kilimanjarotrip veröffentlicht. Wir hoffen, Euch gefällt es. Des Weiteren haben wir gerade die Fotos von unserer 5 Tage Campingsafari durch die Serengeti und den Ngorongorokrater veröffentlicht. Ihr werdet staunen!

Wir sind jetzt schon ein paar Tage auf Sansibar und haben ausgiebig gefaulenzt. Heute war aber für einen kurzen Augenblick Schluss damit. Wir haben die Liegestühle gegen eine Tauchausrüstung getauscht und sind mit zwei Guides (Mike und Christina) im Ozean getaucht. Es war fantastisch! Zunächst mal ist der Ozean hier gute 28 Grad warm, hat also fast Badewannentemperatur. Dann kommt die wirklich atemberaubend schöne Korallenlandschaft dazu und die vielen bunten Fische! Wahnsinn. Leider können wir davon keine Fotos machen. Unsere Kamera ist nicht wasserdicht und das Divecenter hat derzeit keine zur Verfügung. Schaut Euch einfach "Findet Nemo" an und dann seht ihr, was wir gesehen haben. :-) Morgen und übermorgen geht es gleich nochmal los. Dieses Mal hoffen wir, dass wir auch ein paar Rochen sehen. Die Chancen stehen jedenfalls gut. Wir werden berichten!

 

Kilimanjaro: Tag 5 - 6

Tag 5: 32km, Kibu Hütte (4709m) - Uhuru Peak (5895m) - Horombo Hütte (3720m)
Um Punkt 23 Uhr klingelte unser Wecker. Der große Tag war endlich da. Noch etwas schlaftrunken zogen wir uns unsere wärmsten Klamotten an. Das Frühstück bestand lediglich aus Schokokeksen und Tee. So richtig Appetit hatten wir ohnehin nicht. Die Stimmung war merklich angespannt, sogar bei den Guides. Sie gaben uns letzte Tips, fragten alles mögliche ab und um Schlag Mitternacht setzte sich dann die Karavane Richtung Gipfel in Bewegung. Eingepackt in unzählige Lagen Thermowäsche und windfeste Kleidung stapften wir los. Schon nach 2 Stunden waren Stewart, Salomon, Julija und ich alleine unterwegs. Vor uns waren noch zwei US-Amerikaner (Brant und Louisa) mit ihren Guides. Die Gruppe hinter uns hatte recht zeitig abreißen lassen, obwohl wir wirklich langsam losgegangen sind. Dafür aber stetig. Selbst zum Trinken haben wir nicht angehalten, damit uns nicht kalt wurde. Es setzte sogar ein leichter Schneefall ein. Im Schein der Stirnlampen waren die kleinen Flöckchen gut zu erkennen. Recht zeitig erreichten wir die Stelle, an der Liz umdrehen musste. Julija und ich hatten zu diesem Zeitpunkt noch keinerlei Probleme. Alles lief nach Plan und eine gewisse Erleichterung machte sich breit. Dann, auf einmal, hatte das lockere Wandern ein Ende und wir mussten etwas klettern. Nichts wildes, aber dennoch anstrengend. Seit dem wurde mir auch etwas schwindelig vor den Augen. Ein Gefühl, als wenn man 1,5 Promille im Blut hat. Dann erreichten wir Gilmans Point. Ein äußerst unspektakuläres Erlebnis. Man klettert auf einen kleinen Felsvorsprung und hat das Schild direkt vor der Nase. Stockdunkel war es außerdem. Aber egal, wir hatten den vermeintlich anstrengendsten Teil hinter uns und es ging uns verhältnismäßig gut. Nach 3 Minuten Pause ging es dann weiter Richtung Uhuru Peak. Die letzten 200 Höhenmeter sind recht flach und führen durch die verschneite Gipfellandschaft des Kilimanjaro. Zunächst gingen wir einige Meter bergab und mein Schwindelgefühl wurde sofort merklich besser. Aber dann ging es wieder bergauf und Salomon musste mich das ein oder andere Mal unterstützen. "Alles nicht kritisch", sagte er immer wieder. Nach einer guten Stunde war es dann so weit: Wir erreichten den Uhuru Peak. Wer schonmal einen Ironman-Triathlon gefinisht hat, kann sich ungefähr vorstellen, was in einem vorgeht. Die Guides klopften uns auf die Schulter mit den Worten: "Congratulation! You made it to the top" und schlagartig hatten wir einen dicken Kloß im Hals und Tränen in den Augen. Ein großartiges Erlebnis! Das allerbeste kam dann allerdings noch: Ganz fernsehreif ging im selben Augenblick die Sonne auf. Das erleben nicht wirklich viele Menschen. Da wir mit die ersten Gipfelstürmer waren, hatten wir ausreichend Platz und Zeit für Fotos und zum Genießen. Nach 10 Minuten haben wir uns aber schon wieder auf dem Rückweg gemacht. Es wurde  nicht nur kalt, sondern auch ungemütlich, da sich immer mehr Menschen da oben tummelten. Der Abstieg ging dann relativ schnell. Nach einer kurzen Pause am Gilmans Point waren wir dann um etwa 8:30 Uhr wieder bei der Kibo Hütte angelangt. Dort haben wir eine Stunde lang die Füße hochgelegt. Das Schwindelgefühl war längst Müdigkeit und Erschöpfung gewichen. Die letzte Etappe des Tages führte uns wieder zur Horombo Hütte. Der Weg dorthin zog sich wie Kaugummi, obwohl wir ziemlich schnell unterwegs waren. Aber schließlich erreichten wir auch dieses Ziel und fielen mausetot in die Betten. Am Nachmittag bekamen wir unsere neuen Zimmernachbarn, zwei Franzosen. Viel gesprochen wurde allerdings nicht, da wir die meiste Zeit geschlafen haben. Selbst die folgende Nacht haben wir komplett durchgeschlafen, eine echte Wohltat!

Tag 6: 20km, Horombo Hütte (3720m) - Marangu Gate (1840m)
Am letzten Tag war dann lockeres Wandern bis zum Gate angesagt. Die Erschöpfung vom Vortag war nicht mehr wirklich zu spüren. Wir freuten uns einfach bärig, dass wir es geschafft hatten und genossen den Abstieg. An den Mandara Hütten erhielten wir noch eine kleine Verpflegung bevor wir dann überglücklich das Gate erreichten. Dort trafen wir auch wieder auf Brant und Louisa und plauderten noch eine Weile mit den beiden, bevor uns dann ein Kleinbus wieder zum Hotel brachte und wir die erste Dusche seit 6 Tagen vollends genießen konnten.

Abschließend können wir sagen, dass wir Einiges richtig gemacht haben, um das Ziel zu erreichen. Zum einen war die Besteigung des Vulkans in Uganda eine gelungene Generalprobe um die Höhentauglichkeit zu checken (immerhin 4200m). Dann war die Zeit in Ndolage eine gute Vorbereitung (4 Wochen lang auf 2000m Höhe) und nicht zuletzt der Akklimatisierungstag auf der Horombo Hütte. Da wir zwei nicht die unsportlichsten sind, haben wir die Tour auch muskulär mehr als gut überstanden und konnten auf Muskelkater gänzlich verzichten. Lediglich die Höhe hat uns im Nachhinein etwas zu schaffen gemacht, was sich auf den Magen und die Müdigkeit auswirkte, aber auch das war dann nach einigen Tagen wieder verschwunden und auch nur halb so wild. Empfehlen können wir diesen Trip jedem der Spaß am Wandern hat und einigermaßen fit ist. Wer es ganz hart mag, kann auch gerne die Mchame Route nehmen. Der wesentlichste Unterschied ist, dass man nicht in Hütten, sondern im Zelt schläft. Auf dieses "besondere" Erlebnis konnten wir aber gut verzichten.

 

Kilimanjaro: Tag 3 - 4

Tag 3: Akklimatisierungstag auf der Horombo Hütte (3720m)
Vic und Liz verließen uns an diesem Tag schon recht zeitig. Um 5:30 Uhr wurden sie aus den Schlafsäcken gescheucht. Wir verabschiedeten uns von den Beiden und wünschten ihnen alles Gute für den bevorstehenden Auftieg. Unser Tag fing erst eine Stunde später an. Nach dem Frühstück machten wir mit Stewart und Salomon einen kleinen Ausflug zu den sogenannten Zebrarocks. Auf den Fotos könnt ihr leicht erkennen, warum die so heißen. Nach einer weiteren Stunde erreichten wir den Sattel dieses Bergkamms auf ca. 4300m Höhe. Von dort aus konnten wir schon die Kibu Hütte (unser nächstes Ziel) und vor allem den Pass auf den Kili sehen. Ein steiles Stück Arbeit stand uns da bevor. Aber wir ließen uns von dem Anblick eher anspornen als entmutigen. Ich für meinen Teil war jetzt jedenfalls heiß auf den Gipfelsturm und konnte es kaum noch erwarten. An diesem Tag sind wir aber nochmal zur Horombo Hütte zurückgekehrt und verbrachten eine weitere Nacht dort. Unsere neuen Mitbewohner waren Klaus-Peter und Hiltrud, zwei Deutsche aus Hildesheim. Sehr nette Leute, aber Klaus hatte einen entscheidenden Fehler: Er schnarchte. Erstaunlicherweise haben Julija und ich in dieser Nacht aber recht gut geschlafen. Nicht zuletzt weil Julija wieder einmal mit Ohrstöpseln schlief. Nur Hiltrud machte kein Auge zu und war am nächsten Morgen entsprechend gerädert.

Tag 4: 12km, Horombo Hütte (3720m) - Kibu Hütte (4709m)
Dieser Tag fing für uns um 6 Uhr an. Es wurde langsam spannend. Die Kibu Hütte auf 4709m Höhe ist die letzte Hütte vor dem Gipfelsturm und man verbringt dort nur sehr wenig Zeit. Der Weg dorthin führte uns durch eine sehr beeindruckende, alpine Wüstenlandschaft. Je näher wir der Hütte kamen, um so karger wurde die Flora. Nur noch vereinzelt eine ausgedorrte Planze hier und da. Durch die rote Bodenfarbe, hatte es schon fast etwas von einer Mars-Landschaft. Nach 4 Stunden Wanderung erreichten wir dann die Kibu Hütte. Was uns dann erwartete, glich eher einem Lazarett als einer Berghütte. Viele waren gerade vom Gipfel (oder dem Versuch) zurückgekehrt und waren völlig erledigt. Einige kämpften noch mit den Auswirkungen der Höhenkrankheit, Andere waren einfach müde und schlapp. Insgesamt war der Eindruck recht trostlos. In dem Gewusel trafen wir auch wieder auf Vic und Liz. Beide sahen recht fertig aus. Vic hatte es tatsächlich zum Gipfel geschafft, während Liz auf der Hälfte des Weges umdrehen musste. Aufgrund der Höhe übergab sie sich ständig und erreichte so leider nicht mal den Gilmans Point auf 5700m Höhe. Völlig niedergekämpft traten die beiden dann den Heimweg an. Julija und ich haben zeitig zu Abend gegessen und sind dann früh ins Bett. Auf den Komfort einer 4-Bett-Hütte mussten wir dieses Mal verzichten. Mit 10 weiteren Bergsteigern teilten wir uns einen Raum. Anfangs war das Chaos noch recht groß, jeder wollte seine Sachen für den nächsten Tag zurechtlegen. Nach kurzer Zeit hatte sich aber auch das erledigt, denn zum Glück wollte jeder möglichst viel Schlaf bekommen und so kehrte schnell Ruhe ein.

 
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